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2000m.ü.M – mit dem Kleinkind unterwegs am Berg

Ein großes Thema mit vielen offenen Fragen: Wie hoch kann ich mit einem Kleinkind, ohne dass es höhenkrank wird? Wie merke ich, wenn meinem Kleinkind die Höhe nicht gut tut?

Das gemeinsame Bergerlebnis als Familie ist wunderbar, lässt uns zwischendurch dem Alltag entfliehen und Energie tanken. Ist jedoch ein Kleinkind unter 2 Jahren mit dabei, ist Vorsicht geboten. Kleinkinder unter 2 Jahren können sich nur bedingt ausdrücken, oftmals nur durch Weinen oder die Lustlosigkeit im Bezug auf Trinken, Essen oder Spielen. Es ist daher oft schwierig zu merken, wenn etwas mit einem Kleinkind nicht stimmt und erfordert unglaublich viel Aufmerksamkeit und Vorsicht der Eltern.

Im Allgemeinen gibt es die Regel: Alles unter 2000m.ü.M sollte bei langsamen Aufstieg kein Problem sein. Seid ihr jedoch mit der Gondel unterwegs und innert kürzesten Zeit auf einer massiv höheren Lage, kann der Druckausgleich bei einem Kleinkind sehr schmerzhaft sein. Kleinkinder können den Druckausgleich nicht selbstständig bewältigen. Die Unterstützung durch Stillen oder einem Shoppen, an welchem das Kind saugt, ist daher sehr wichtig für den Ausgleich. Garantie gibt es aber keine!

Es wird daher empfohlen, im ersten Lebensjahr des Kindes, Gondelfahrten in höher gelegene Orte zu vermeiden oder zumindest zu Fuß aufzusteigen. Dies jedoch nicht ohne gute Planung, sichere Wetterbedingungen und die stetige Möglichkeit sofort abzusteigen. Mit einfließen sollten da stets die Faktoren Ausdauer und Gewicht. Denn unterwegs mit einem Kleinkind, den Windeln, dem Sonnenschutz, Ersatzkleidung, Brei & Shoppen und dem persönlichen Wasser und Snack kommen doch so einige Kilos zusammen. Diese muss man stemmen mögen. Berechnet man alles mit ein, verkleinert sich der persönliche Radius automatisch. Aber vielleicht ergeben sich gerade dadurch auch neue Möglichkeiten. Vielleicht wird, der bisher wenig beachtete, Hausberg plötzlich zum absoluten Familien Highlight.

Text – Tanja Angst im Gespräch und Austausch mit Alex Gisler

Kinder sind kaum interessiert an einem Gipfel, viel mehr sind es die Ameisen, Steine und Bäche unterwegs – die Faszination schenken!

Alex Gisler, Bergführer & Leiter des Rettungsdienstes Ilanz

Auch in Berghütten um die 2000m ist Vorsicht geboten. So kann in einer Nacht, mit einer nur leichten Erkältung in den oberen Atemwegen, schon eine Notfallsituation entstehen. Dazu ist ein neuer Ort, mit so vielen neuen Eindrücken, manchmal einfach auch zu viel für ein Kleinkind. Was man jedoch aus Studien weiß, ist, dass unser Körper sich mit der Zeit an die Höhe gewöhnt. Ist man also mehrfach im Winter oder Sommer für mehrere Tage zum Beispiel in Arosa auf ca. 1775m, kann sich der Körper besser auf den Höhenunterschied einstellen. Dazu ist das Trinken von Wasser essentiell. Man spricht hier von “über den Durst hinaus trinken” . Dies allgemeinen ein wichtiger Tipp für Kinder & Eltern in den Bergen.

Kinder, die seit Geburt an in hohen Gebieten leben, zum Beispiel in Nepal, sind an solche Bedingungen gewöhnt. Alex erzählt uns, wie er bei einer Familie in Nepal in der Küche saß, und es doch ziemlich beeindruckend war wie das Kleinkind der Gastgeberin so zufrieden auf dem Boden herum “kraxelte”. Dies ist aber nicht vergleichbar mit Kindern, welche bei uns in “normaler” Höhe aufwachsen.

Jegliche übertriebener Optimismus in den Bergen mit Kinder ist fehl am Platz!

Alex Gisler, Bergführer & Leiter des Rettungsdienstes Ilanz

Unser Fazit zum Thema “Am Berg unterwegs mit Kleinkind” ist daher ganz simpel:

Bleibt unterhalb diesen 2000m, plant euer Familienerlebnis sorgfältig und stets mit der Möglichkeit eines Abstiegs oder Plan B. Beobachtet eure Kinder genau. Setzt euch als Familie kleine Ziele und schenkt euch Zeit. Denn schnelle Höhenunterschiede beinhalten zu viel Risiko. Generiert euch Outdoor Erlebnisse die entlasten und nicht belasten und denkt dabei immer an die weiteren Risiken wie zum Beispiel der Einfluss der Sonne oder das rasche Unterkühlen und Überhitzen. 

Weitere spannende Texte zu diesem Themen findest du auf sac-cas.ch oder auf alpenverein.de.

Auch unterhalb der Baumgrenze lässt es sich austoben und geniessen!

1 Comment

  • Roseanna
    Posted 21. Juli 2022

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