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Kids Skifahren: zu früh, zu spät – wie genau?

Vielleicht geht es euch gleich, der Winter ist da und mit ihm auch eine kleine Unsicherheit in Bezug auf das Timing des ersten Skitages des eigenen Nachwuchs. We see you – hin und her gerissen, möchten wir mit unserem Interview mit Fabio Riso, Skilehrer und Ausbildner, etwas Klarheit schaffen. Eure Entscheidung wird euch Fabio sicherlich nicht abnehmen können, diese bleibt bis am Ende bei euch – vielleicht helfen euch jedoch die kommenden Zeilen etwas. 

Fabio, du bist selbst Vater und machst dir bestimmt auch so einige Gedanken zum Thema Timing und dem richtigen Zeitpunkt zum Start mit den Ski. Was sind da so deine Gedanken im Moment?

Nun logischerweise will man dem Druck von Social Media standhalten und wenn man Videos sieht, beweisen, dass das eigene Kind auch bereits mit 2 Jahren skifahren kann (lacht). Oder man will auch sich selbst etwas beweisen und das Skifahren beim eigenen Kind ankurbeln, weil man es ja selber gerne macht und so die Zeit am Berg gegeben ist. 

Mit deiner jahrelangen Erfahrung als Skilehrer/Ausbildner und all deinen Erfahrungswerten, wann ist der richtige Zeitpunkt, das eigene Kind auf die Ski zu bringen? 

Ich glaube, das muss jede Familie für sich selbst herausfinden, sowie versuchen, das Kind selbst mitbestimmen zu lassen. Wenn es keine Lust hat, auf keinen Fall etwas erzwingen, denn damit verdirbt man den Spass auf den Skiern für die Zukunft. Meiner Meinung nach macht es auch Sinn, die Grundbasis in einer Skischule oder bei einem Skilehrer zu lernen, da die Geduld bei externen Leuten mehr vorhanden ist als in der Familie selbst.

Normalerweise gilt Skischule ab 4 Jahren, mit Ausnahme von Schnupperkursen mit einer Elternperson ab 3 Jahren. Wie definiert ihr in der Skischule diese Altersangaben und was sind die Gedanken dahinter?

Bei den meisten Kindern, die jünger als 4 Jahre sind, ist die Muskulatur sowie die Kraft nicht vorhanden, um 2.25 Stunden Ski zu fahren. Ebenso haben die Kinder mit 3 Jahren Mühe, sich von den Eltern zu trennen, da sie noch nicht im Kindergarten sind und es auch nicht gewohnt sind, von ihnen wegzugehen. 

Wie startet man deiner Meinung nach am besten als Familie am Berg? Hast du vielleicht Tipps für erste Skitage mit z. B. einem Dreijährigen?

Im Interview mit Fabio Riso

Keep it simple und denkt daran, sie werden mit 3 Jahren noch keine neuen Beat Feuz oder Andri Ragettlli und das ist auch völlig okay so (lacht). Gut frühstücken und morgens auf die Piste gehen lohnt sich, da noch nicht viel Verkehr ist, die Pisten auch noch schön glatt sind sowie auch noch mehr Kraft vorhanden ist bei den Kindern. Auf blauen Pisten oder im Anfängergebiet wie im Honigland oder auf der Kulmwiese in Arosa fühlen sich die Kinder pudelwohl. Auch versuchen, Hilfsmittel zu brauchen, damit die Kinder spielerisch das Skifahren erlernen. Gebt den Kindern Zeit und macht auch mal eine Pause, denn nur schon das Laufen in den Skischuhen ist für ein Kind genug anstrengend.

Welche Tipps hast du zum Thema Ausrüstung für den Nachwuchs? Oftmals sieht man ja diese Plastikskis für die ersten Versuche – gibst du da einen Daumen hoch oder runter?

Ich persönlich bin kein Fan von Plastikskiern. Es wird ein völlig anderes Gerät beigebracht und kaum haben sie das Gefühl ein wenig Intus, stellen wir sie auf normale Skier, wo sie alles wieder neu erlernen müssen. Lieber länger warten, bis sie ein wenig älter sind oder nach 30 Minuten wieder Feierabend machen. Ebenso die Ausrüstung in einem Sportgeschäft mieten oder günstig auf Online-Portalen kaufen. Nicht gleich das Geld in den Sand setzen und eine Unmenge von Geld ausgeben, denn allenfalls haben sie keinen Spass am Skifahren oder sie wachsen in einem Winter aus der Ausrüstung heraus. 

Hier einen passenden Beitrag dazu:

Und zum Schluss, was sind deine Top 3 Motivations-Booster für die Kleinen in der Zeit am Berg?

Geschichten, Geschichten, Geschichten, lasst der Fantasie freien Lauf und versucht, gemeinsam als Familie Spass zu haben. Wenn die Motivation einmal im Eimer ist, darf natürlich auch mal eine kleine Schokolade oder ein Gummibärli nicht fehlen, aber nicht übertreiben, da die Kinder bekannterweise schlau sind. Gemeinsam mit anderen Kindern und Familien fahren und Zeit verbringen. Es soll nicht als Vergleich gewertet werden, sondern als Spass auf den Skiern und draussen in der Natur sein.

Danke für deine Zeit Fabio, wir wünschen dir einen schönen Winter!

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