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Hätte, wäre, wenn: Erste Familienferien in Finale Ligure!

Nach unserem letztjährigen Ausflug ins Wallis haben wir uns in diesem Herbst für Finale Ligure entschieden. Mit vollgepacktem Auto, der nun 16 Monate alten Carla und drei Bikes am Rücken fahren wir los und treffen am Campingplatz Il Villaggio di Guiele Eurocamping in Calvsio bei Fränzi und Mingo ein. Ein enges Kollegenpaar, welches ebenfalls mit ihren Bikes nach Italien gereist ist. Unser Plan: neben den Strandferien geht Fabio einmal mit den beiden auf die Trails, einmal bin ich dran und dann suchen wir noch ein, zwei Touren, die wir gemeinsam als Familie erleben können.

Unser Appartement im Eurocamping ist perfekt für uns. Klein und fein mit einer kleinen Küche, Zugang zum Pool und das Ganze für einen fairen Preis. Der Campingplatz bietet für 20 Euro einen Doppelliegestuhl am Strand von Varigotti an. So entscheiden wir uns, die Ferien gemütlich mit einem Strandtag zu starten und fahren alle zusammen mit dem Auto zum Strand. Ein wenig mit den Einheimischen quatschen – zum Glück sprechen Fränzi und Fabio gut italienisch – und schon finden wir einen Gratisparkplatz in der Nähe vom Strand. Beim Liliana Giuele Beach & Restaurant verbringen wir einen herrlichen Tag, das Meer ist super schön und die Kleine geniesst den körnigen Sandstrand in vollen Zügen.

Trailspass Ahoi

In den Tagen darauf heisst es dann, einmal für Fabio und einmal für mich, ab in den Bike-Shuttle und los geht der Trailspass. Wir merken schon dort, dass die Trails eher für fortgeschrittene Biker sind und man definitiv ein gewisses Bike-Niveau haben muss, um auf seine Kosten zu kommen. Der andere Elternteil verbringt den Tag entweder in der Campinganlage oder am Strand. Beide Optionen sind super und die Kleine geniesst die italienische Strandluft oder spielt mit anderen Kindern am Pool.

In diesen Ferien wollen wir auch mal versuchen, zusammen mit der Kleinen am Abend etwas in Finale oder Finalborgo essen zu gehen. Mit unserem Croozer-Anhänger klappt das zum Glück ganz gut. Wir nehmen zusammen einen Apéro und da die inkludierten Apérohäppchen der Italiener so ausgiebig sind, ist Carla danach vollends satt. Fabio fährt mit dem Anhänger und unserem E-Bike eine Runde, die Kleine schläft gemütlich im Anhänger, welchen wir neben unserem Tisch platzieren, und wir schlemmen uns durch die feine italienische Küche.

Auf der Trailmap von Finale suchen wir nun nach Möglichkeiten, etwas zusammen zu erleben. Wir haben seit einem Monat den Thule Yepp Nexxt Mini an unserem E-Bike montiert und haben diesen zuhause in Arosa bereits mehrmals getestet. Carla fühlt sich pudelwohl in diesem Sitz und daher freuen wir uns, zusammen mit ihr und unseren Bikes etwas zu erleben.

Gleich hinter dem Camping befindet sich der Hügel «San Bernardino», auf welchem mehrere blaue Trails signalisiert sind. Auf Google Maps finden wir gleich neben dem Camping eine Strasse, die zum letzten Teil von einem blauen Trail führt. Kaum losgefahren merken wir, dass diese Strasse doch eher ein Wanderweg ist, der steil nach oben bis zu einer Kirche führt. Fabio schiebt die Kleine die schmale Gasse hoch und die Stimmung ist schon gekippt. Nach einer kurzen Verschnaufpause entscheiden wir uns dennoch, den Trail Nr. 61 «Borgata Costa» zu fahren – zum Glück. Ein superschöner, einfacher Single Trail mit Blick aufs Meer. Fabio und Mingo fahren anschliessend noch die Nr. 58 (San Bernardino Climb) hoch und fahren anschliessend den Schluss des Trail Nr. 56 (Ruggetta) zurück zum Camping. Ich fahre zusammen mit Carla zwar eine steile, aber schöne Strasse zurück zum Camping und alle sind happy.

Text & Fotos von unserer OUTFAMILIE mit Nicole, Fabio & Carla

An unserem letzten Tag reisen Fränzi und Mingo weiter nach Elba und wir möchten nochmals eine letzte gemeinsame Tour unternehmen. Da mein vier Jahre altes Scott Genius aufgrund von Verletzungen, Schwanger- und Mutterschaft praktisch immer noch neu ist, heisst es für mich heute in die Pedale treten und Fabio übernimmt das Steuer des E-Bikes. Wir entscheiden uns, nochmals auf den San Bernardino zu fahren, dieses Mal aber von Finalborgo aus. Von dort aus führt eine breite Strasse bis nach oben und ich freue mich, dass mir die ca. 300 Höhenmeter trotz warmen Temperaturen gar nicht so streng vorkommen. Oben angekommen navigieren wir uns mit Trailforks und der Trailkarte zum Trail Nr. 53 (Cucco), einer breiten Forststrasse, die super mit dem E-Bike gefahren werden kann. Mangels richtiger Vorbereitung finden wir den geplanten blauen Trail Nr. 54 (Cà del Vacchè) nicht auf Trailforks. Bei einem Traileinstieg fragt uns ein netter Herr, was wir suchen. Fabio unterhält sich auf Italienisch mit Simone, einem einheimischen Bikeguide. Simone meint, hier gibt es keinen blauen Trail, welchen wir mit der Kleinen herunter fahren könnten. Ich orientiere mich nochmals auf Trailforks und finde einen blauen Trail, welcher aber nicht am gleichen Ort durchführt wie auf der Karte.

Hätte, wäre, wenn.

Nach langem Hin und Her zeigt mir Simone den Einstieg vom Trail Nr. 56 (Ruggetta) und sagt, lediglich der Einstieg und eine 50 Meter lange Passage sind schwierig, der Rest ist flowing und einfach. In meinem Übermut sage ich zu Fabio, komm, lass es uns trotzdem versuchen… Diese Entscheidung bereue ich bereits kurz nach dem Einstieg. Der Trail ist zwar nicht schwierig, aber zu schwierig, um mit einem 16 Monate alten Kind in einem Kindersitz herunterzufahren. Fabio nimmt die Situation total gelassen und schiebt die Kleine zwischen den Steinen durch. Er fährt immer wieder kurze Stücke und die Kleine sitzt seelenruhig in ihrem Sitz. Ich hingegen hinterfrage meine Entscheidung, bin total durch den Wind und kann die Abfahrt mit meinem immer noch «neuen» Bike nicht wirklich geniessen. Nach einigen schwierigen Stellen schlängelt sich der Weg an einem Flussbett entlang durch die Bäume und Fabio fährt mit der Kleinen locker durch. Wenigstens die beiden haben einigermassen Spass, denke ich. Unten angekommen gehen wir durch eine hübsche Gasse, in welcher dieses schöne Familienfoto entstand. Zurück im Camping merke ich, dass die Abfahrt für Fabio definitiv kein Spass war und es ganz klar besser gewesen wäre, wenn er mit der Kleinen über die Strasse zurück gefahren wäre.

Hätte, wäre, wenn. Wir haben es geschafft, sind zum Glück wieder heil angekommen und ich bleibe mit der Kleinen bis zur Abreise nun lieber beim Pool oder gehe an den Strand.

Fabio lässt das Ganze keine Ruhe. Er packt am Abreisetag früh morgens nochmals das E-Bike und macht die gleiche Route allein. Er nimmt einen anderen Trail und kommt mit einem riesigen Grinsen rechtzeitig zum Frühstück zurück zum Appartement.

Unser Fazit:

Finale ist für Bike-Familien definitiv ein Must-Do. Bei einer gemeinsamen Routenplanung muss aber ein Elternteil mit Strassenauf- und Abfahrten zufrieden sein oder die Touren müssen genauer geplant werden, als wir es dieses Mal gemacht haben. So bleibt die Harmonie in den Familienferien bestehen und jeder kommt auf seine Kosten. Wenn sich die Eltern aufteilen oder jemand am Morgen früh mit dem E-Bike eine Runde macht, hat man den Tag durch genügend Zeit die Familienferien zu geniessen.

Wir kommen bestimmt wieder, werden uns bei nächsten gemeinsamen Touren aber sicher nochmals besser informieren, damit alle wirklich viel Spass haben.

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