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Bouldern: Familiensport oder nur was für Cracks?

Mittlerweile ist  der Begriff und die Sportart Bouldern in unseren Breitengraden bekannt. Die meisten kennen den Sport durch die Kletter- und Boulderhallen, welche … nun ja, wie Pilze aus dem Boden schiessen. Ohne detailliert auf die Verschiedenheiten von In- und Outoor-Bouldern (Outdoor-Bouldern; nachfolgend Bouldern genannt) einzugehen, hier ein paar Facts, welche einem bewusst sein sollten. Dazu erlaube ich mir den Einleitungstext von Wikipedia zu zitieren:

Bouldern (englisch boulder „Felsblock“) ist das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden bis zur Absprunghöhe. Absprunghöhe ist die Höhe, aus der noch ohne wesentliches Verletzungsrisiko von der Wand zum Boden abgesprungen werden kann.

Absprungsicherung

In den Hallen ist die erwähnte Absprunghöhe mittels ganzflächig und planliegenden Matten ausgelegt. Draussen gibt es dies nicht, die Matten, sogenannte Crashpads, nimmt jeder Einzelne oder das Boulderteam mit. Nur mit der Mitnahme ist es jedoch nicht getan: ein möglichst gutes Auslegen soll geübt werden. Etwas Gefühl für die Problematik der Erdanziehung und eine gewisse Sorgfaltspflicht sind von Vorteil.

Bouldern vs. Kunstgriffe bouldern

Text & Video sind von Alex Gisler

Bouldern unterscheidet sich deutlich vom Indoor-Bouldern resp. Kunstgriff-Bouldern, nämlich genau so wie sich Kunstgriff-Klettern vom Felsklettern unterscheidet. Die Hauptherausforderung ist das Lesen des Bewegungsablaufes. Wird dieser bei den Kunstgriffen in der Regel durch die einheitliche Farbe vorgegeben, so ist diese am Fels weitestgehend frei – solange man sich auf der Linie befindet. Oft finden sich Magnesia-Spuren oder andere von Menschenhand oder -fuss erkennbare Veränderungen am Fels, was einem auf die Sprünge oder besser gesagt auf das Hochsteigen helfen könnte. Dem/der einen oder anderen mag jedoch dieser Tritt oder Griff gefallen…und so heisst es dann wieder mal; viele Wege führen nach Rom. Einer davon mag eventuell der einfachste sein – und genau um das gehts beim Bouldern: finde deinen Weg nach oben.

Das Kunstgriff-Bouldern ist auf jeden Fall eine sehr angenehme und vernünftige Variante, in die Sportart reinzuschnuppern und im Verlauf zu trainieren und sich neue Bewegungsmustern anzueignen. Welche man dann gerne beim Bouldern zu nutzen versuchen kann. Gut möglich, dass einem das Bouldern nicht zusagt, die Kunstgriffe aber schon – kein Problem, jedem das Seine.

Indoor Boulder Tipps aus unserer Activity Map:

Equipment

Bouldern verlangt nicht viel an Equipment: ein, zwei Matten, ein paar Boulder-Kletterschuhe und je nach Gebiet (ist nicht überall erlaubt, v. a. nicht in Fontainbleau) ein Beutel Magnesia reichen für den Start und so weiter gut aus, damit der Sport seriös ausgeführt werden kann.

Familiensport oder nur was für die Cracks

Für uns als Familie ist das jeweils ein erlebnisreicher, schöner Tagesausflug an der frischen Luft. Man kann auch Wandern oder Radfahren gehen, wir gehen gerne ab und zu zusammen Bouldern. Wichtig dabei für mich als “Teamleader”: die Sicherheit ist das oberste Gebot und das gilt auch für die Natur, in der wir uns bewegen. Wir sind lediglich die Besucher, welche geduldet werden, so haben wir uns da draussen auch zu verhalten. Wir tragen Sorge zu Flora und Fauna und hinterlassen definitiv keinen Müll.

Das Bouldern lässt sich dann sehr gut als Familienaktivität durchführen, wobei zu beachten ist, dass die Rahmenbedingungen für die kleinen Teammitglieder stimmen, damit sie ihren Teil an Spass erleben. Beispielsweise das Vorhandensein eines Baches oder Möglichkeiten, um eine Hütte zu bauen (unsere Hütte im Film wird seit drei Jahren um- und angebaut…und wenn sie wieder mal “zerstört” wurde, dann bauen wir sie wieder auf). Entdecker-Touren durch das Bouldergebiet sind auch immer spannend und kleine Felsen für die Kleinsten zum Rumkraxeln bieten die ideale Möglichkeit, das nachzuahmen, was die Grossen tun.

Das Bouldern ist für die Kinder auch gut machbar, das Klettern und Kraxeln liegt uns Menschen”affen” im Blut. Oft sind die vorhandenen Linien etwas zu schwer, aber es findet sich meistens eine Kante oder leichtere Variante an der Seite der “Crackline”.

Ein tolles Highlight bei unseren Boulderausflügen ist sicherlich unsere Feldküche: vorgekochter “Hörnlisalat” mit anschliessendem Raclette überbacken ist unser Renner an diesen Tagen. Ob ein offenes Feuer gestattet ist, sollte im Vorfeld gut abgeklärt sein und Feuerstellen müssen auch nicht immer neu geschaffen werden, oft hat es an den bekannten Orten schon welche. Abgesehen davon lässt sich das Raclette auch sehr gut mit einem Gaskocher zubereiten…oder es gibt was anderes Leckeres!

Somit sind wir der Meinung, dass Bouldern sehr gut mit Kindern durchzuführen ist. Wichtig finde ich – wie bei allen Aktivitäten – dass man sich im Voraus mit der Materie auseinandersetzt und nicht einem Trend verfällt, das käme wohl bei den Kindern nicht gut an.

Wem es zu Beginn des Filmes aufgefallen ist; der Ausflug fand am 01.01.2023 statt. Eigentlich ein Datum, an welchem wir schon oft eine Ski/SB oder Schlittelpiste runtergerauscht sind. Wem wir den Umstand zu “verdanken” haben, dass die Verhältnisse ideal zum Bouldern waren, das lass ich mal im Raum stehen. Für uns als Erkenntnis blieb; ja, dann halt Bouldern, wenn es keinen Schnee (mehr) gibt. Hauptsache, wir sind hoffentlich als Besucher draussen noch erwünscht und verhalten uns auch dementsprechend.

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